Metamorphosen - Apoll und Daphne

 

(1) Primus amor Phoebi Daphne Peneia:
quem non fors ignara dedit, sed saeva Cupidinis ira.
(1) Die erste Liebe des Apoll ist Daphne:
dieser hat sich nicht der unbekannte Zufall gewidmet, sondern der wilde Zorn des Amors.
(3) Delius hunc nuper victo serpente superbus
viderat adducto flectentem cornua nervo.
(3) Apoll, stolz auf den neulichen Sieg gegen die Schlange,
hat diesen gesehen, der die Ende des Bogens, nachdem er die Sehne gespannt hatte, zurückbog.
(5) Quid" que tibi, lascive puer, cum fortibus armis?"
dixerat, ista decent umeros gestamina nosotros!"
(5) Und Was sind dir, herausfordender Junge, starken Waffen?"
hat er gesagt,
„diese Bewaffnung, ziemt unsere Schultern!"
(7) Filius huic Veneris Figat tuus omnia, Phoebe,
te meus arcus," ait, quantoque animalia cedunt
cuncta deo, tanto minor esta tu gloria nostra!"
(7) Der Sohn der Venus hat zu diesem gesagt:„ Möge dein Bogen alles treffen, Phoebus, der meine dich, und wie groß die ganzen Tiere zu Gott gehen, umso kleiner ist dein Ruhm als unserer!"
(24) "Da mihi perpetua, genitor carissime", dixit,
"virginitate frui; dedit hoc pater ante Dianae.
(24) Sie hat gesagt "Liebster Vater, gib mir zu genießen ewige Jungfrauenschaft"; dies hat früher der Vater Diana gegeben.
(26) Ille quidem obsequitur: "Sed te decor iste, quod optas,
esse vetat votoque tuo tua forma repugnat!"
(26) Jener gehorchte zwar: "Aber deine Schönheit verbietet, dies zu sein, was du wünscht
und deine Gestalt steht im Widerspruch zu deinem Wunsch.
(28) Phoebus amat visaeque cupit conubia Daphnes,
quodque cupit, sperat; suaque illum oracula fallunt.
(28) Phoebus liebt und begehrt die Ehe mit Daphne, nachdem er sie gesehen hatte,
was er begehrt, erhofft er; seine Göttersprüche täuschen jenen.
(30) Utque leves stipulae demptis adolentur aristis,
sic deus in flammas abiit, sic pectore toto
uritur et sterilem sperando nutrit amorem.
(30) Wie die unbedeutenden Stoppel verbrannt werden, nachdem die Äre abgenommen worden war,
so ist Gott ins Feuer weggegangen, so brennt er in der ganzen Brust
und ernährt die unfruchtbare Liebe durch Hoffnung.
(37) Si qua latent, meliora putat. Fugit ocior aura
illa levi neque ad haec revocantis verba restitit:
(37) Wenn irgendwelche verborgen sind, hält er diese für besser. Jene flieht schneller als der leichte Luftzug und sie ist auch nicht stehengeblieben auf diese Worte des Zurückrufenden:
(39) "Nympha, precor, Penei, mane! Non insequor hostis!
Nympha, mane!
(39) Nymphe, ich bitte dich, Peneische Tochter bleib! Ich folge dir nicht als Feind!
Nymphe bleib!
(40) Sic agna lupum, sic cerva leonem,
sic aquilam penna fugiunt trepidante columbae,
hostes quaeque suos!
(40) So das Lamm vor dem Wolf, so die Hirschkuh vor dem Löwen.
so fliehen die Tauben mit ängstlichem Flügel vor dem Adler,
jedes vor seinen Feinden.
(42) Amor est mihi causa sequendi! (42) Mir ist die Liebe der Grund um zu Folgen.
(43) Me miserum! No prona cadas indignave
laedi crura notent sentes et sim tibi causa doloris!
(43) Ich Unglücklicher! Du mögest den Abhang nicht hinunterfallen
und die Dornen mögen deine Beine, die unwürdig sind verletzt zu werden, nicht verkratzen,
und ich möge für dich nicht Grund des Schmerzes sein.
(45) Aspera, qua properas, loca sunt. Moderatius, oro,
curre fugamque inhibe! Moderatius insequar ipse.
(45) Die Orten, zu denen du eilst sind rau. Gemäßigter, bitte ich,
laufen und verzögere die Flucht! Mäßiger werde ich selbst folgen.
(47) Cui placeas, inquire tamen! Non incola montis,
non ego sum pastor, non hic armenta gregesque horridus observo.
(47) Frage dich dennoch, wem du gefällst! Ich bin kein Bewohner des Berges,
kein Hirte, nicht struppig bewache ich hier die Rinderherden und Kleinvieherden.
(49) Nescis, temeraria, nescis, quem fugias, ideoque fugis.
Mihi Delphica tellus et Claros et Tenedos Pataraeque regia servit.
(49) Du weißt nicht, Unbesonnne, du weißt nicht, vor wem du fliehst, und deshalb fliehst du.
Mir dient die delphische Erde und Claros und das Königshaus von Patara.
(52) Iuppiter est genitor. Per me, quod eritque fuitque
estque, patet; per me concordant carmina nervis.
(52) Juppiter ist der Vater. Durch mich steht offen, was sein wird
und gewesen ist und ist; durch mich stimmen die Gesänge mit den Saiten überein.
Juppiter ist der Vater.

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